Was Microsofts Kinect mit Star Treks medizinischem Trikorder zu tun hat


Nur für den Fall, dass Sie kein Spieler sind, also mit Computerspielen nichts zu tun haben: Microsoft hat eine neue Xbox heraus gebracht und diese ist mit der neuen Version des Kinect Systems versehen worden.

Und das hat mehr mit Science fiction zu tun, als man meint und – zuende gedacht – sehr viel mit zukünftiger Medizin, vor allem Telemedizin.

Aber der Reihe nach.

Das Kinect System verfügt über eine Reihe von Sensoren, u.a. Infrarot Sensoren, hochauflösenden Kameras und Mikrofonen die zusammen mit der richtigen Software einige magisch anmutende Dinge möglich machen. Microsoft arbeitet seit Jahrzehnten an dem System.

Vordergründig wird das ganze vor allem für fitness games verwendet, man kennt das von Nintendos Wii fit, aber die nächste Generation von Geräten wird in der Lage sein, ihnen Anweisungen zu geben, sich grade hinzustellen, den rechten Fuß 30cm nach links zu setzten und so weiter. Das Gerät verfügt über Infrarot Sensoren, hochauflösende Kameras, Mikrofone und mehr.

Fakt ist: das System ist darauf ausgelegt, die Herzfrequenz zu messen (über winzigste Schwankungen der Hautfarbe) und ist in der Lage, die psychische Verfassung zu erfassen, ob man depressiv ist etc.

Stellen Sie sich auch mal vor, ihr Rechner verlangt von Ihnen, die Zunge heraus zu strecken und „Aaaaa“ zu sagen, der Rest wird über die Sensoren und die Software gemacht.

Denkbar ist auch ein Vergleich der Fotos mit älteren von Ihnen, bis hin zur Entdeckung eines neuen Hautkrebses.

Rechtliche und ethische Implikationen sind hier noch zu erarbeiten. Lässt man das aber für einen Moment aussen vor, so sind die Folgen für die Telemedizin beachtlich.

Aus medizinischer Sicht wäre Apps dieser Art noch zu evaluieren, was angeblich in der University of Washington Medicine und der Seattle Children’s Hospital bereits passiert. Man arbeitet abgeblich an einer vereinfachten Lungenfunktionsdiagnostik via Mikrofon.

Quelle:

mobihealthnews

T-Online

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Vorteile der Telemedizin


Gastautor

HD Videotechnologie ist ein sich stetig weiterentwickelnder Bereich und bietet vielfältige Anwendungsmöglichkeiten auf hohem Niveau. Die wichtigsten Merkmale sind die direkte und persönliche Kommunikation zwischen zwei oder mehreren räumlich getrennten Menschen. Bei geringerem Reiseaufkommen und dadurch gesenkten Kosten können produktiv Ergebnisse erzielt und Informationen ausgetauscht werden. Aus diesen Gründen findet die HD Videotechnologie mehr und mehr überzeugte Anhänger, nicht zuletzt im Bereich der Telemedizin.

Die Bild- und Audioqualität ist inzwischen so weit entwickelt, dass eine natürliche Kommunikation zwischen den Gesprächsteilnehmern gewährleistet wird. Auf diese Art und Weise ist es möglich persönliche Verbindungen aufzubauen und diese aufrecht zu erhalten. Vor einigen Jahren waren ärztliche Hausbesuche noch üblich doch aufgrund der hohen Kosten sinkt die Anzahl erheblich. So nachvollziehbar diese Situation auch sein mag, ist es für manche Patienten sehr schwierig den Weg zum Arzt auf sich zu nehmen. Seien diese erschwerten Bedingungen nun durch gesundheitliche Einschränkungen oder weite Distanzen bedingt, die Telemedizin kann effektiv Abhilfe schaffen. Dank der modernen Technik ist es heutzutage möglich via HD Videotechnologie persönlichen Kontakt zwischen Arzt und Patient herzustellen. Es können sowohl Diagnosen gestellt als auch Therapien verordnet und durchgeführt werden. Abgesehen davon bietet sich dank dieser Technologie die Gelegenheit Konsultationen zwischen Medizinern an verschiedenen Orten abzuwickeln, um das bestmögliche Ergebnis zu erzielen.

Alles in allem wird deutlich, dass die Telemedizin großes Potenzial hat und helfen kann sowohl Kosten als auch Zeit zu sparen, ohne dabei an Qualität oder Effektivität zu verlieren. Das Gespräch erfolgt stets in Echtzeit und auch Menschen, die entlegen wohnen oder in ihrer Mobilität eingeschränkt sind können davon ausgehen fachgerechte Betreuung zu erhalten. Gegebenenfalls können weiter entfernte spezialisierte Ärzte kontaktiert werden, sodass jeder Patient die besten Chancen auf Genesung hat.

Telemedizin stellt somit eine lohnende Alternative zu Hausbesuchen oder für manche Menschen mühsamen, Arztbesuchen dar. Die Belastungen sinken aufseiten des Patienten ebenso, wie für den behandelnden Arzt da dieser guten Service bieten kann, ohne seine Praxis verlassen zu müssen. Sicherlich dauert es noch einige Zeit bis sich Ärzteverbände, Patienten und Versicherungen vollständig an diese technische Entwicklung gewohnt haben doch schon bald werden viele von ihnen sicherlich die Vorteile schätzen lernen.

Über die Autorin: Jasmin Bütow  arbeitet im Auftrag der Firma LifeSize

Der Nutzen der Telemedizin für Patienten, Gesundheitssysteme und die Gesellschaft


Telemedizin – die Erbringung von medizinischen Diensten über größere Entfernungen hinweg – kann dazu beitragen, die Lebensqualität vieler europäischer Bürger, von Patienten wie auch Angehörigen von Gesundheitsberufen, zu verbessern und die sich in den Gesundheitssystemen stellenden Probleme zu lösen. Die europäischen Bürger werden immer älter und leiden zunehmend an chronischen Krankheiten. Ihr Bedarf an medizinischer Versorgung wächst. Gerade in entlegenen Gebieten kann es vorkommen, dass keine medizinische Versorgung vorhanden ist oder dass bestimmte fachärztliche Dienstleistungen nicht so leicht oder so häufig verfügbar sind, wie dies der Gesundheitszustand der Bürger erfordern würde. So kann der Zugang zu fachärztlicher Versorgung in Gebieten mit Fachärztemangel oder mit schwer zugänglicher medizinischer Versorgung durch die Telemedizin erleichtert werden.
Chronisch kranke Menschen etwa können mit Hilfe des Telemonitoring ihre Lebensqualität verbessern und Krankenhausaufenthalte verkürzen. Dienstleistungen wie die Teleradiologie und die Telekonsultation können dazu beitragen, Wartelisten zu verkürzen, den Ressourceneinsatz zu optimieren und die Produktivität zu erhöhen.

Begriffsbestimmung
Unter Telemedizin versteht man die Bereitstellung von Gesundheitsdiensten mit Hilfe von Informations- und Kommunikationstechnologie für den Fall, dass der Patient und der Angehörige eines Gesundheitsberufs (bzw. zwei Angehörige eines Gesundheitsberufs) nicht am selben Ort sind. Voraussetzung ist eine sichere Übertragung medizinischer Daten und Informationen für die Prävention, Diagnose, Behandlung und Weiterbetreuung von Patienten in Form von Text, Ton und Bild oder in anderer Form.

Telemonitoring
Telemonitoring: eine riesige Chance für die Behandlung chronischer Krankheiten
Das Telemonitoring ist ein Dienst der Telemedizin zur Überwachung des Gesundheitszustands von Patienten. Die Daten werden entweder automatisch mit Hilfe von patienteneigenen Geräten für die Gesundheitsüberwachung oder durch die aktive Mitarbeit von Patienten erhoben (indem diese z. B. täglich ihr Gewicht oder den Blutzuckerspiegel messen und mit Hilfe von Telematik-Werkzeugen eingeben). Sobald die Daten verarbeitet und weitergegeben wurden, können sie zur Optimierung der Überwachungs– und Behandlungsprotokolle des Patienten eingesetzt werden.
Besonders hilfreich ist das Telemonitoring bei chronisch kranken Personen (die z. B. unter Diabetes oder chronischer Herzinsuffizienz leiden). Viele dieser oft älteren Patienten müssen aufgrund der langen Krankheitsdauer, ihres Gesundheitszustands und der ihnen verordneten Arzneimittel regelmäßig überwacht werden. Das Telemonitoring nützt nicht nur den Patienten, sondern bietet auch den Angehörigen von Gesundheitsberufen Vorteile. Sein Einsatz ermöglicht es, Symptome und anormale medizinische Parameter früher festzustellen als erst bei einer Routine- oder Notfalluntersuchung, und Gegenmaßnahmen zu ergreifen, bevor schwerere Komplikationen auftreten. Es kann den Patienten auch ermöglichen, Gesundheitseinrichtungen weniger häufig aufzusuchen und so ihre Lebensqualität erhöhen.

Teleradiologie: ein Weg für den optimalen Einsatz knapper Ressourcen
Die Teleradiologie ist ein Dienst der Telemedizin, bei dem radiologische Aufnahmen zwischen verschiedenen Standorten zum Zweck der Auswertung und Konsultation elektronisch übertragen werden. Die Teleradiologie entstand mit der schrittweisen Digitalisierung der bildgebenden Verfahren in der Medizin. Begünstigt wurde diese Entwicklung durch gut strukturierte  Berufsverbände und die frühzeitige Festlegung von Normen. Mit Hilfe der Teleradiologie sind die Einrichtungen des Gesundheitswesens in der Lage, Spitzenbelastungen zu bewältigen, einen Rund-um-die-Uhr-Dienst anzubieten, die Wartelisten für bestimmte Untersuchungen zu verkürzen und vor allem Kosten zu sparen.

Auschnittweise zitiert nach :

European Commission – Information Society. Artikel

Ein Besuch im Institut für angewandte Telemedizin in Bad Oeynhausen


IFAT Schild1

Das Institut ist im Zentrum für klinische Forschung und Entwicklung untergebracht

In der Selbstdarstellung des IFAT heisst es:

Bereits 1998 hat das Herz- und Diabeteszentrum NRW die ersten Schritte in Richtung Telemedizin getan. Patientendaten, sog. Vitalparameter wie EKG, INR-Werte, Blutzuckerwerte, Gewicht, Blutdruck, Herztöne und Daten zur akuten Herz-Kreislauf-Situation und zur Stoffwechsellage des Patienten können direkt vom Patienten zuhause an unsere Klinik übermittelt und beurteilt werden. Insbesondere das akute Koronarsyndrom, ein drohender Apoplex, kann auf diese Weise frühzeitig erkannt und der adäquaten Diagnostik und Therapie zugeführt werden. Die telemedizinische Kontrolle (bzw. telemedizinische Visite) eignet sich aber auch besonders gut für alle anderen Formen von Herz- und Diabeteserkrankungen.

Im Herbst 2003 wurde das Institut für angewandte Telemedizin (IFAT) gegründet. Das Institut beteiligt sich aktiv an der Entwicklung der integrierten Patientenversorgung und trägt dazu bei, die Betreuung von Patienten mit kardiologischen Befundungen mittels telemedizinischer Verfahren weiter zu entwickeln und bundesweit flächendeckend einzuführen.

Ich hatte diese Woche die Gelegenheit, dieses Institut zu besuchen und die Mitarbeiter kennenzulernen.

IFAT bei Arbeit

In diesem Raum kommen die telemedizinischen Befunde zusammen

Teils auf Leasingbasis werden an ausgewählte Patienten nach Schulungen EKG Geräte, Blutdruckmessgeräte oder Waagen ausgegeben. Die Patienten erlernen zuvor den Umgang mit diesen Geräten, die erhobenen Befunde werden an das Institut übertragen und dort ausgewertet. Dies schließt die Befundung von EKGs ein.

Ziel der elektronischen Gesundheitskarte ist der Aufbau einer Telematikinfrastruktur


Konnektor neu2

Foto: Ein Konnektor stellt die Verbindung der Arztpraxis zur geschützten Netzwerkumgebung her.

Das Bild verdanke ich  Michael Brockt von der Concat AG

Wie ich bereits mehrfach in meinem blog betont hatte (1, 2, 3, u.a.) geht es bei der Einführung der elektronischen Gesundheitskarte im Wesentlichen um die Vorbereitungen zur Einführung einer zentralen, allgemein verbindlichen und sicheren Telematikinfrastruktur im deutschen Gesundheitswesen.
Ich möchte im folgenden ausführen, welche Vorteile daraus langfristig  für Krankenkassen, Ärzte und Patienten resultieren könnten.
Aus Sicht eines niedergelassenen Arztes, aber auch letztlich einer Klinik, ist die momentane Situation eines Arztes mit der eines Autofahrers vergleichbar, der ohne Tachometer fahren muss, aber eine maximale Geschwindigkeit einhalten sollte, die Fahrgeschwindigkeit aber erst 2 Kurven nach dem „Starenkasten“, also der Geschwindigkeitskontrolle angezeigt bekommt.  Will er einen genauen Wert sofort haben, wird die Geschwindigkeit extern gemessen und er muss diese Messung auch noch bezahlen.
Damit ist die Situation eines niedergelassenen Arztes sehr treffend beschrieben, der für Medikamentenausgaben haftbar ist, diese offiziell aber erst ein halbes Jahr nach der konkreten Veranlassung der Kosten mitgeteilt bekommt und aktuelle Werte nur kostenpflichtig von „Goldgräbern“, die es auf Kosten der Ärzte im Gesundheitswesen massenhaft gibt, mitgeteilt bekommt, sofern er denen seine Daten aushändigt.
Dass die Praxissoftware hier aktuelle Näherungswerte ausgeben kann ist keine Erleichterung, da diese zum einen nur grob sind, zum anderen auch nicht umsonst zu bekommen sind, immerhin lassen sich die Hersteller der PVS Systeme sich dies sehr teuer bezahlen.

Langfristig führt die Online Phase der elektronischen Gesundheitskarte, also die Telematikstruktur, aber zu einem elektronischen Rezept. Das heißt aber auch, dass die Kosten, die aus einem Rezept resultieren, sofort elektronisch gespeichert und damit verfügbar sein dürften. Es gibt also keinen Grund mehr, dem Arzt die kumulativen, tagesaktuelle Kosten nicht zur Verfügung zu stellen, zumal durch den signaturfähigen Heilberufeausweis eine gesicherte Umgebung für einen solchen Datentransfer bereitgestellt wird!

Das aber wiederum wird bedeuten, dass damit dem Auto eine Tachometer endlich eingebaut worden ist und zwar ohne Kosten durch „Goldgräber“ und alleine dadurch die Zahl der „Geschwindigkeitsüberschreitungen“ (um im Bild zu bleiben) deutlich sinken wird. Alleine das wird den Krankenkassen massiv Geld sparen.
Es kommt etwas anderes hinzu.
Man muss sich klar machen, dass bisher jede Änderung der Adresse eines Versicherten oder Änderungen des Status (Mitglied, Familie, Rentner) jedesmal zu einer Neuausgabe, das heißt aber auch neuen Herstellung einer Karte führte. Und das kostet Geld. Die elektronische Gesundheitskarte jedoch wird in der Onlinephase ggf. aktualisiert, die Daten also auf der Karte korrigiert und zwar mit Hilfe der gesicherten, signierfähigen Umgebung der neuen Lesegeräte nach Eingabe von PIN Codes des Patienten und des Arztes.
Dieses wiederum bedeutet eine weitere Kostenersparnis.
Die Telematikinfrastruktur verbindet aber auch Kliniken, Praxen, Krankenkassen und über den Weg der Telemedizin auch ggf. den Patienten miteinander.
Telemedizin Projekte habe ich mehrfach in meinem blog besprochen. Im Wesentlichen geht es darum, Messwerte von Patienten (z.B. Blutdruck, EKG, Gewicht und je nach Technik vieles mehr) drahtlos zum Arzt oder Klinik zu übermitteln, ohne dass der Patient seine häusliche Umgebung verlassen müsste. Diese Datenübertragung erfordert aber eine gesicherte, geschützte Umgebung, um deren Einführung es im Zusammenhang mit der elektronischen Gesundheitskarte geht. Diese Form der Telemedizin ist bei sinkender Arztdichte, auf dem Land, in Alters- und Pflegeheimen, bei seltenen Erkrankungen, deren Behandlung nur von wenigen Ärzten beherrscht wird, aber auch in der häuslichen Rehabilitation sehr interessant, selbstverständlich aber auch in allen Notfallsituationen bei chronisch kranken Patienten, wo beispielsweise eine eingreifende Therapie lebenslang täglich überwacht werden muss.
Es gibt zahllose Einsatzgebiete für die Telemedizin, die aber ohne eine gesicherte Telematikinfrastruktur nicht einführbar wäre.
Aus meiner Sicht resultiert also langfristig in der Einführung der elektronischen Gesundheitskarte eine winwinwin Situation für Ärzte, Krankenkassen und Patienten, sofern alle Sicherheitsaspekte berücksichtigt werden. In dem Zusammenhang sei daran erinnert, dass das BSI eine zentrale Stelle in der Einführung dieser Technik ist also alle Sicherheitsaspekte in diese Technik mit einfließen.

Deutsche wollen Telemedizin


videokonferenzFoto : creative commons flickr.de Autor Andy G

Das Foto zeigt ein medizinisches Videokonferenzsystem

Unter dem oben genannten Titel wurde ein interessanter Beitrag bei silicon.de veröffentlicht

59,8 Prozent der Deutschen über 65 Jahre wollen Telemedizin nutzen, um länger in ihrer gewohnten Umgebung leben zu können. Das hat eine Umfrage des Verbands Bitkom ergeben. So jedenfalls berichtet silicon.de in  einem aktuellen Artikel.

Weiter heisst es:

So könnten zum Beispiel Pflegebedürftige und chronisch Kranke von den altersgerechten Assistenzsystemen profitieren. „Wir appellieren an den gemeinsamen Bundesausschuss, jetzt die notwendigen Entscheidungen zu treffen.“ Der gemeinsame Bundesausschuss ist das oberste Beschlussgremium der Ärzte, Zahnärzte, Psychotherapeuten, Krankenhäuser und Krankenkassen.

In den kommenden Jahren wird die Zahl der Pflegebedürftigen und chronisch Kranken deutlich steigen – schon aus demografischen Gründen. Scheer: „Das Gesundheitssystem muss auf die Herausforderungen der demografischen Entwicklung eingestellt werden. Der Einsatz der Telemedizin als Alternative zur stationären Behandlung sollte daher noch aktiver gefördert werden.“

Geräte der Ferndiagnose, sogenannte Tele-Monitoring-Systeme, sind für viele ältere Menschen besonders interessant. Diese Technologien bieten sich zum Beispiel für die Versorgung von Herz-Kreislauf-Patienten an. Dabei senden Sensoren per Mobilfunk oder Internet regelmäßig medizinische Daten wie Blutdruck, Puls, Gewicht oder ein EKG an ein telemedizinisches Zentrum, ein Krankenhaus oder einen Arzt. Treten kritische Werte auf, werden die Mediziner frühzeitig informiert und können entsprechend handeln.

Wie ich bereits berichtete, sind telemedizinische Anwendungen nur dann sinnvoll, wenn die Anwendungen sektorübergreifend verbunden sind, also Krankenhäuser, Arztpraxen ggf. Patienten vernetzt sind. Wegen des  Pioniercharakters  sind die technischen Anforderungen an die Beteiligten noch hoch. Das betrifft nicht nur die medizinischen, sondern auch die technischen Anforderungen und die Konzeption. Aus diesem Grunde halte ich die aktuell im Aufbau begriffene Telematikinfrastruktur (elektronische Gesundheitskarte) für zentral um zukünftig das telemedizinische Angebot in der erwähnten Weise weiter auszubauen.

Chancen der Telematikinfrastruktur für die Telemedizin


videokonferenz

Das Foto zeigt eine telemedizinische Videokonferenzeinrichtung

Quelle: flikr, creative commons,  Autor: Andy G

Telemedizinische Anwendungen sind nur dann sinnvoll, wenn die Anwendungen sektorübergreifend verbunden sind, also Krankenhäuser, Arztpraxen ggf. Patienten vernetzt sind. Wegen des  Pioniercharakters  sind die technischen Anforderungen an die Beteiligten noch hoch. Das betrifft nicht nur die medizinischen, sondern auch die technischen Anforderungen und die Konzeption. Technische Geräte, Softwareanwendungen und Dienste müssen zueinander kompatibel gemacht werden, auch die daraus resultierenden Kosten sind zu berücksichtigen. Dazu kommen hohe Anforderungen an Datensicherheit und Datenschutz, hierbei ist besonderes Augenmerk vor allem auf Netzwerkverbindungen und Verschlüsselungstechnologien zu richten. Die technische Standardisierung ist aber auch eine langfristige Chance zum Aufbau einheitlicher Strukturen, da in Zukunft ein hoher Druck existiert, zukünftige Produkte von vorneherein kompatibel zur Telematikinfrastuktur zu konstruieren, so dass eine größere Einheitlichkeit die Folge sein dürfte. Die zweite Chance besteht sicher im Aufbau einer verfügbaren Sicherheitsinfrastruktur inkl. standardisierter Datenschutzregeln für alle Beteiligten. Langfristig sollte sich hieraus eine Chance ergeben, eine hochinnovative  Kombination von IT Technologie und Medizin zugunsten einer besseren Patientenversorgung und letztendlich auch besseren Kostenkontrolle (z.B. von Medikamentenausgaben, siehe hierzu meinen älteren Blogeintrag) wirksam werden zu lassen.

Quelle:
Praktische Telemedizin in Kardiologie und Hypertensiologie

Das Antragsverfahren zum neuen Arztausweis – ein Erfahrungsbericht


Arztausweis

Mit der Einführung der elektronischen Gesundheitskarte ist auch der elektronische Arztausweis zwingend erforderlich geworden; er ist die Eintrittskarte in die Gesundheitstelematik. Denn ohne den elektronischen Arztausweis können die Funktionen der elektronischen Gesundheitskarte nicht genutzt werden.

Mit Hilfe des elektronischen Arztausweises können Ärztinnen und Ärzte zukünftig auf die Patientendaten der elektronischen Gesundheitskarte zugreifen, elektronische Dokumente rechtsgültig signieren und für den Versand über Datenleitungen sicher verschlüsseln. Erst dadurch werden Anwendungen wie das elektronische Rezept, elektronische Arzneimitteldokumentation und der elektronische Arztbrief möglich.

An dieser Stelle möchte ich das Antragverfahrenkurz skizzieren und einige Hürden beschreiben.

Voraussetzungen für das Antragsverfahren in Nordrhein:
  • Sie sind Mitglied der Ärztekammer Nordrhein
  • Sie nehmen an einem Projekt zur Nutzung des eA teil (zum Beispiel Onlineabrechung der KVNo)
  • Sie haben sich am Online-Portal „meine ÄkNo“ der Ärztekammer Nordrhein als Benutzer registriert. Hierfür registriert man sich als Arzt unter www.aekno.de/portal und bekommt per Post an die Adresse, unter der man in der Ärztekammer registriert ist das Password zugeschickt. Erst danach kann man sich erfolgreich einloggen.
  • Das Antragsverfahren zum elektronischen Arztausweis kann nur über das Portal „meine ÄkNo“ in die Wege geleitet werden. Aufgrund der Staffelung bekommt jedes Kammermitglied über „meine ÄkNo“ eine individuelle Aufforderung zur Beantragung seines elektronischen Arztausweises.
    Wenn Sie die entsprechende Mitteillung über das Portal erhalten haben, wird in der Rubrik „Formulare“ der Unterpunkt „Antragsvorbereitung eA“ sichtbar und Sie können mit dem Antragsprozess beginnen. Das ganze ist auf einem Merkblatt nachzulesen
  • Für die erfolgreiche Beantragung des elektronischen Arztausweises ist immer die exakte Übereinstimmung der Meldedaten der Ärztekammer mit denen auf Ihrem Personalausweis / Reisepass (oder einer aktuellen Meldebescheinigung der Meldebehörde) notwendig. Dies betrifft die Adresse und alle Vornamen auf dem Peronalausweis.
  • Ein Prozess zur Prüfung, gegebenenfalls Ergänzung Ihrer Daten wird bei der Antragsvorbereitung über das Portal „meine ÄkNo“ automatisch durchlaufen. Mit den zwischen Kammermitglied und der Ärztekammer konsentierten Daten werden Sie auf den korrekt „vorbefüllten“ Antrag beim ZDA weitergeleitet. Man bekommt schließlich einen link zur Verfügung gestellt, der auf einen Zertifizierungsdiensteanbieter (ZDA) verweist. Erst hier werden weitere Daten ausgefüllt. Ich habe dabei die Erfahrung gemacht, dass man diesen link nur mit dem Interet Explorer vom Microsoft öffnen sollte, weil zumindest bei mir sonst die Daten nicht übertragen wurden.(siehe hierzu Bemerkung am Ende des Artikels!)
  • Mit Ihrem (mindestens noch 4 Wochen gültigen) Personalausweis, ausgeducktem Antrag und Passbild gehen Sie zum ausgewählten Identifizierer. Dazu nehmen Sie den ausgedruckten Antrag sowie die Passbilder mit und lassen sich im Postident oder Kammeridentverfahren identifizieren. In meinem Fall ging ich mit den Papieren im Rahmen des Kammeridentverfahrens zu Ärztekammer Nordrhein nachdem ich dort einen Termin vereinbart hatte, dort haben zwei Mitarbeiterinnen meine identität mit Personalausweis und Antrag überprüft.
  • Nach Abgabe des Antrags wird Ihnen der elektronische Arztausweis vom Zertifizierungsdiensteanbieter an die im Antrag gewünschte Versandadresse geliefert und persönlich übergeben.

Das Verfahren stellt sicher, dass der Arztausweis nicht erschlichen werden kann. Für den Antrag ist neben einem Internetzugang vor allem der Internet Explorer von  Microsoft notwendig, speziell um dem link zum ZDA zu folgen. In diesem link verbirgt sich eine Codesequenz, die den Antrag identifiziert, bei firefox, mit dem ich dies zunächst versuchte, klappte das nicht. Leider wußte kein Servicemitarbeiter, weder der Ärztekammer, noch des ZDA um diesen Umstand.

Beim Kammerident-Verfahren wird nach dem 4 Augen-Prinzip die Identität des Arztes überprüft und der Antrag entgegen genommen. Die Aushändigung erfolgt dann per Post wieder an der Arzt persönlich, der sich auch dann wieder ausweisen muß.

Verwirrent war die letzte Seite des Antrages. Hier ging es um Zusatzkomponenten, zu denen mir anfangs niemand etwas sagen konnte. Details hierzu werde ich zukünftig in meinem blog näher ausführen. Aufgeführt waren 4 auszuwählende Komponenten:

  1. OPENLiMiT® CC Sign 2.1.6.1
  2. KOBIL SecOVID Reader III
  3. Kobil KAAN Advanced
  4. DGN KV-SafeNet

Usercase zum eletronischen Arztausweis

Nachtrag 29.4.09: Das beschriebene Problem mit dem firefox browser beruhte auf einer falschen Bearbeitung des links bei dem Adressaten des links, es war nur für einige Tage aktuell und ist mitlerweile gelöst. Herzlichen Dank an Herrn Viktor Krön von der Ärztekammer Nordrhein für diese Info!

Verbände: Telemedizin sollte Regelversorgung werden


Die Telemedizin sollte in die flächendeckende Regelversorgung aufgenommen werden. Das haben heute in Berlin der Bundesverband Medizintechnologie (BVMed) und die Deutsche Gesellschaft für Telemedizin (DGTelemed) in einer gemeinsamen Presseerklärung gefordert.

„In Deutschland haben wir die Situation, dass dem Arzt durch den Einheitlichen Bewertungsmaßstab (EBM) die telemedizinische Nachsorge der Implantate bereits vergütet wird, die Kosten für die telemedizinische Hardware sowie die Datenübertragung jedoch von den Krankenkassen nicht getragen werden“, erklärt Schmitt. Die Vertreter der beiden Organisationen führten weiter aus, dass es bereits nachgewiesen sei, dass die telemedizinische Überwachung kardialer Implantate sicher und klinisch effektiv ist. Darüber hinaus haben Studien erwiesen, dass sich mit dieser Technologie 60 Prozent der Kosten und 70 Prozent des Nachsorgeaufwands einsparen lassen.

Aus diesem Grund sehen BVMed und DGTelemed die Umsetzung der folgenden Punkte als dringend erforderlich an:

> Aufnahme Telemedizinischer Versorgungsmodelle in die flächendeckende Regelversorgung in Deutschland.
> Für kardiale Implantate: Vergütung der telemedizinischen Hardware sowie der Datenübertragung durch die Kostenträger.
> Anerkennung und Akzeptanz des volkswirtschaftlichen Nutzens der Telemedizin.

Telemedizin für Marcumar®-Patienten


Seit Jahren ermöglichen es Geräte wie das Coagocheck System eine Selbstbestimmung von Gerinnungsmesswerten durchzuführen. Hierbei geht es um Patienten, die aus Gründen diverser Erkrankungen (Thrombosen, künstliche Herzklappen, Lungenembolien und vieles mehr) eine Gerinnungshemmung benötigen. Hierbei wird hauptsächlich das Medikament Marcumar benötigt, dessen Blutspiegel regelmäßig kontrolliert werden muß.  Seit langem war es bei den gesetzlichen Krankenkassen möglich, auf Antrag nach einer Schulung bei einem Spezialisten ein Gerät zur Selbstbestimmung dieses Laborwertes (genannt INR) zu bekommen und ähnlich wie ein Zuckerkranker den Laborwert selbst zu bestimmen und die Dosisanpassungen vorzunehmen. Zuvor ist eine Schulung hierfür zu absolvieren. Zu einem reinen Selbstmanagement mit wöchentlicher Messung und autonomer Anpassung der Medikamentendosis sind aber nicht alle Patienten in der Lage. Die Kosten werden von den meisten Krankenkassen und diversen Voraussetzungen (u.a. lebenslage Gerinnungshemmung nötig) in der Regel übernommen.

Neu ist nun die telemedizinische Anbindung dieser Geräte. So heisst es:

Das Institut für Angewandte Telemedizin (IFAT) am Herz- und Diabeteszentrum Nordrhein-Westfalen in Bad Oeynhausen hat jetzt ein Konzept für die telemedizinisch basierte INR-Kontrolle (International Normalized Ratio) entworfen. Über eine telemedizinische Betreuung können Patienten in einem integrierten Versorgungsmodell über einen Zeitraum von einem Jahr durch eine INR-Selbstkontrolle ärztlich geführt werden. Ziel einer solchen Betreuung ist es, die Eigenverantwortung bei der Antikoagulanzien-Therapie etwa von Patienten mit künstlichen Herzklappen durch Gerinnungs-Selbstmanagement zu stärken.

Wenn nun Werte außerhalb des therpeutischen Bereiches gefunden werden, informiert das Institut den behandelnden Arzt. Nun werden Partner für die integrierte Versorgung gesucht.

Quelle:

Telemedizin für Marcumar®-Patienten.