eDMP


Ein Teilgebiet der Onlineabrechnung ist das eDMP. Dazu ist zunächst zu definieren:

Ein Disease-Management-Programm (abgekürzt DMP) ist ein systematisches Behandlungsprogramm für chronisch kranke Menschen, das sich auf die Erkenntnisse der evidenzbasierten Medizin stützt. Im Bereich der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) werden diese Programme auch als strukturierte Behandlungprogramme oder Chronikerprogramme bezeichnet. Hierzu definiert die AOK:

Die Teilnahme an einem Disease-Management-Programm ist für Patient und Arzt freiwillig. Patienten mit entsprechenden chronischen Erkrankungen (z.B. Diabetes mellitus Typ 2) können sich bei ihrem behandelnden Arzt oder ihrer Krankenkasse über Inhalt und Ablauf des Programms informieren. Wenn die Kasse des Patienten ein DMP für die vorliegende Krankheit anbietet und der Patient die Teilnahmevoraussetzungen erfüllt, kann er sich bei einem in das Programm eingebundenen Arzt, den er damit als seine Koordinierungsstelle auswählt, in das Programm eintragen lassen. Der Patient unterschreibt die Teilnahmeerklärung und seine Einwilligung zur Datenweitergabe. Diese Dokumente werden vom Arzt an die DMP– Datenstelle der AOK weitergeleitet. Der Ärzte bestätigt mit seiner Unterschrift auf der Teilnahmeerklärung das die Teilnahmevoraussetzungen vorliegen und koordiniert von diesem Moment an die Behandlung des Patienten.

Ärzte und Patienten folgen Diagnose- und Therapieplänen, die auf einer aktuellen und gesicherten Auswertung medizinischer Forschung (evidenzbasierte Medizin) beruhen. Verlauf der Behandlung und Therapieziele werden zwischen Arzt und Patient abgestimmt, regelmäßige Folgetermine und ggf. Schulungen vereinbart. Der Arzt dokumentiert den Verlauf der Behandlung systematisch und übermittelt die Dokumentationsdaten elektronisch an die DMP-Datenstelle der AOK Rheinland-Pfalz. Aus diesen Daten erstellte Feedback-Berichte unterstützen den Arzt in der Bewertung der Prozess- und Behandlungsqualität seiner Praxis. Die Aufwendungen für Dokumentationen und programmabhängige Behandlungsgespräche bzw. Schulungen werden gesondert vergütet. (Quelle)

Zu den Ergebnissen dieser Programme schreibt die BARMER:

Weniger Schlaganfälle und Amputationen, eine häufigere leitliniengerechte medikamentöse Versorgung und mehr vorsorgende Augenarztkontakte.

Diabetes-Patienten, die in strukturierten Behandlungsprogrammen (Disease-Management-Programmen) medizinisch betreut werden, haben signifikante Vorteile gegenüber nicht DMP-Patienten, das ergab eine breit angelegte Studie, welche die Barmer jetzt veröffentlichte.

Während DMP bei der Behandlung chronischer Erkrankungen anfangs umstritten war, belegen heute nachweisbare Fakten den Erfolg. Ich bin froh, dass wir als bundesweit größte Krankenversicherung mit unseren Erfahrungen den Versicherten helfen können, von Erfolgsmodellen und einer hohen Qualität der Versorgung zu profitieren, so Birgit Fischer, stellvertretende Vorstandsvorsitzende der Barmer.(Quelle)

Ärzte können nur noch an DMP teilnehmen, wenn sie ihre Daten elektronisch erfassen und auch auf elektronischem Weg übertragen. Eine entsprechende Gesetzesregelung wurde mit der Gesundheitsform von 2007 eingeführt.

Ärzte müssen zur Teilnahme am eDMP

Das Versenden stellt in der Regel kein Problem dar, denn die Softwarehäuser haben besonderen Wert auf Anwenderfreundlichkeit und Praktikabilität gelegt. Der elektronische Versand kann vom Anwender innerhalb der Applikation direkt gewählt werden.

Dass Ärztinnen und Ärzte vor allem die Online-Variante nutzen, liegt daran, dass sie deutlich bequemer und sicherer ist als das Versenden von Disketten oder CDs. Bei Disketten kommt es in zehn bis 20 Prozent der Fälle vor, dass die Datenträger defekt und dadurch nicht lesbar sind. Das Online-Verfahren kennt solche Mängel nicht. Außerdem erhält jeder Einsender sofort nach dem erfolgreichen Versand eine Einsendequittung von der Annahmestelle zurückgesandt, was den Praxen entsprechende Verfahrenssicherheit gibt.

Die Daten werden möglichst wöchentlich über D2D an eine zentrale Datenstelle übertragen. Aus Sicht des Arztes ist es dabei von Vorteil, dass es eine rasche elektronische Rückantwort gibt und die Daten sicher und von der Datenstelle lesbar übertragen werden.

Links:

KBV Info

weitere KBV Quelle

Quellen der Pharmaindustrie

Merkblatt

Vortrag zum Thema

DMPs


Unter DMPs versteht man die Disease-Management Programme der Krankenkassen. Näheres hierzu kann man beispielsweise auf den Seiten der AOK nachlesen. Dort heisst es unter anderem:

Anders als in der Regelversorgung werden Patienten im DMP regelmäßig bezüglich ihrer chronischen Erkrankung untersucht; die Behandlungsergebnisse werden systematisch dokumentiert. Das gilt auch, wenn es den Patienten gut geht. Die dokumentierten Daten werden unter Berücksichtigung des Datenschutzes für die medizinische Qualitätssicherung und die Evaluation der Programme verwendet.

Um genau diese Dokumentation geht es mir im Folgenden. Zum 1.7. hat es wesentliche Änderungen gegeben. Und diese mußten natürlich in die vorhandene Praxissoftware eingepflegt werden. Vorhandene Software mußte neu zugelassen werden.

Der bürokratische Aufwand wird allenthalben kritisiert. Bislang gab es eine papiergebundene Dokumentation, die von vielen Ärzten tatsächlich per Hand ausgefüllt wurde. Beispielhaft sei die Position der Deutschen Krankenhausgesellschaft aufgeführt, nachzulesen in einer Niederschrift einer Tagung der Landeskrankenhausgesellschaft Brandenburg (siehe unter Anlage 3 im gelinkten Dokument). Dort heisst es:

– DMP vereinfachen
Der bürokratische Aufwand der Disease Management Programme konterkariert das Ziel einer
besseren medizinischen Versorgung. Die Versorgung chronisch kranker Menschen muss so
weit wie möglich vereinfacht werden. Die Abkoppelung vom Risikostrukturausgleich wäre ein
wirksamer Beitrag zum Bürokratieabbau.

Im Moment jedenfalls sind noch nicht alle Zertfizierungen der Software abgeschlossen, so dass die bereits ab 1.7. notwendige Software teilweise nicht funktionsfähig ist, unter anderem ist eine Abrechnung / Übermittlung der Daten an die zuständigen Stellen ohne diese Zertifizierung nicht möglich, vor allem aber werden die eingegebenen Daten ohne die Zertifizierungs-Codes nicht auf ihre Plausibilität hin überprüft, wie es bislang war.

Wenn diese Codes in den folgenden Wochen endlich zur Verfügung gestellt werden, kommen auf die Praxen erhebliche Mehrarbeiten zu.