Ankündigung Artikelserie „Praktische Telemedizin in Kardiologie und Hypertensiologie“


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Foto: flickr, creative commons Autor: Andreas D.

Ich werde in nächster Zeit eine Artikelserie zum Thema Telemedizin und Hypertensiologie beginnen. Dabei werde ich unter anderem Informationen vom letzten Internistenkongress in Wiesebaden aufgreifen und diskutieren. Es geht vor allem um bereits im Aufbau befindliche praktische Projekte, die ich an dieser Stelle ausführlich kommentieren werde. Einige dieser Projekte sind im Herz- und Diabeteszentrum in Bad Oeynhausen durchgeführt worden. Ich werde dabei ausführlich die Methoden und vor allem die Ergebnisse der Studien besprechen. Kommentare sind herzlich erwünscht.

Telemedizin in der Kardiologie. Biotronik Implantate


In einem Artikel berichtet das Deutsche Ärzteblatt ausführlich über Telemedizin in der Kardiologie. Dabei geht es vorwiegend um Herzinsuffizienz und Herzrhythmusstörungen. Dabei werden zur Zeit zwei Ansätze verfolgt, zum einen die Übertragung selbst gemessener Werte, z.B. Gewicht und Blutdruck einerseits und die vollautomatisierte Übertragung aus Implantaten, beispielsweise der Firma Biotronik andererseits. In einer Pressemitteilung der Firma vom 18.7.08 berichtet die Firma Biotronik, die sich zu den Pionieren der Telekardiologie zählt, über den Einsatz eines implantierbaren Gerätes zur Messung des Flüssigkeitsstatus in der Lunge („Lungenwasser“ bei Herzinsuffizienz).

Als internationale, multizentrische Studie wird HomeCARE II Langzeittrends des Lungenwiderstands (intrathorakale Impedanz) von herzinsuffizienten Patienten sammeln. Auf der Basis dieser Daten soll der Detektionsalgorithmus zur Früherkennung einer progredienten Herzinsuffizienz weiterentwickelt werden. Dabei spielt das Messen des Flüssigkeitsstatus in den Lungen eine wichtige Rolle. Alle 300 Patienten werden ein ICD- oder CRT-Implantat aus der innovativen Lumax 540 Familie erhalten. Neben ihren fortschrittlichen Therapiefunktionen sind diese BIOTRONIK Implantate in der Lage, spezielle Parameter zu erfassen, welche die Voraussage einer akuten Verschlimmerung der Herzinsuffizienz zulassen. Die webbasierte Home Monitoring-Technologie ermöglicht dabei die kontinuierliche Fernüberwachung des Patientenstatus.

Auch hier spielt die Senkung der Hospitalisierungsrate und der Sterblichkeit an Herzinsuffizienz sicher die Hauptrolle in der Entwicklung dieser Geräte. Dabei ist offenbar an eine vollautomatische GRPS-basierte Datenübertragung an eine Zentrale gedacht:

Die moderne, GPRS-basierte Technologie BIOTRONIK Home Monitoring® gewährleistet rund um die Welt die automatische Übertragung von Therapie-, Diagnostik- und technischen Daten. Über eine gesicherte Internetverbindung kann der Arzt von überall her den Patientenstatus überwachen. Bei wesentlichen Ereignissen wird der Kardiologe vom Home Monitoring Service Center benachrichtigt.

Im Detail wurde eine Gerät entwickelt, dass die Daten aus dem Implantat abruft und via Handy-Netz an ein zentrales Biotronik Service Center sendet, wo sie aufbereitet und analysiert werden. Über die verwendete Platform gibt es ebenfalls Berichte. Es ist in einem geschlossenem Bereich des Internet möglich die so empfangenen Daten abzurufen. Die Bildschirmdarstellung erscheint sehr übersichtlich. Auch ein Ausdruck in einem Report ist möglich.

Ob sich das System durchsetzen wird, wird sich zeigen. In Zukunft wäre so eine lückenlose Überwachung von Hoch-Risikopatienten denkbar. Ob eine Senkung der Mortalitätsrate durch diese Methode machbar ist, muß durch zukünftige Studien erst noch belegt werden.