Partnership for the Heart


In diesem Forschungs- und Entwicklungsprojekt wurde ein System zur telemedizinischen Betreuung von Patienten mit chronischer Herzinsuffizienz, auch „Herzschwäche“ genannt, entworfen. Dieses System wird im Moment in einer klinischen Studie mit 570 Patienten geprüft.

Das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie (BMWi) fördert das Forschungs- und Entwicklungsprojekt „Partnership for the Heart“ mit 5 Millionen Euro.(Quelle: u.a.)

Dabei geht es im Prinzip um die Erfassung von Vitalparametern wie Blutdruck, EKG oder Gewicht über vernetzte Sensoren und Übertragung via Handy an das Telemedizinische Zentrum an der Charite.

Dazu hat das Zentrum eine 24-Stunden Betreuung mit qualifizierten Ärzten sichergestellt, die Veränderungen des Gesundheitszustandes erkennen und die erforderlichen medizinischen Maßnahmen ergreifen können.

Die Probanden werden mit speziellen Messgeräten ausgestattet, mit denen sie die oben genannten Daten drahtlos an zwei telemedizinische Zentren (TMZ) an der Charité und dem Stuttgarter Robert-Bosch-Krankenhaus übertragen können. Einer der Vorteile: Durch die mobilen Messgeräte hat der Patient maximale Bewegungsfreiheit. Die Ärzte in den Zentren haben gleichzeitig die aktuellen Werte fortwährend im Blick und können entweder eine Vorstellung beim Hausarzt oder, im Notfall, einen Rettungseinsatz in die Wege leiten.

Dabei wird erwartet, dass strukturierte Herzinsuffizienzbetreuung mittels telemedizinischem Monitoring Krankenhausaufenthalte signifikant verkürzen, die Häufigkeit der Krankenhausaufenthalte reduzieren und die kardiovaskuläre Sterblichkeit reduzieren kann. Dabei müssen auch neue telemedizinische Systeme ihre Effektivität in Mortalitätsstudien nachweisen und sich dabei ebenso hohen wissenschaftlichen Anforderungen in der klinischen Prüfung stellen wie z. B. Medikamententests.

Auf dem DGTelemed Fachkongress „Telemedizin –Zukunft für die Medizin“, Berlin vom 1.-2.11.2007 wurde das Projekt in einem Vortrag diskutiert.

Sobald die Studienergebnisse publiziert wurden, werde ich an dieser Stelle berichten.

Bemerkenswert an diesem Projekt ist es, dass es hier nicht in erster Linie um telemedizinische Vernetzung von Ärzten bzw. Krankenhäusern zum Telekonsil geht, sondern um eine Übertragung von Daten, die der Patient selbst gesammelt hat. Diese werden in einem Zentrum in einer elektronischen Patientenakte gesammelt und ausgewertet.

Publikation u.a.:

Köhler F, Schieber M, Lücke S, Heinze P, Henke S, Matthesius G, Pferdt T, Wegertseder D, Scharlach C, Stoll M, Anker SD. „Partnership for the Heart“ – Entwicklung und Erprobung eines neuen telemedizinischen Monitoring-Systems. Dtsch Med Wochenschrift 2007; 132)