D2D steht für „Doctor to Doctor“ und ist ein Übertragungsstandard in der Telemedizin um sensible Daten verschlüsselt und sicher zu übertragen. D2D ist eine Ergänzung zu existierender Praxis- oder Klinik-Software und wird in Praxisverwaltungssysteme (PVS) und Krankenhausinformationssysteme (KIS) integriert.
D2D übernimmt die Sicherung sensibler Daten während des Transports zwischen medizinischen Leistungserbringern. Alle Daten werden grundsätzlich als signierte Dokumente übermittelt. Sie sind während der Übertragung und während der Speicherung auf dem Server verschlüsselt, sodass höchste Vertraulichkeit aller Informationen gewährleistet ist. Durch zusätzliche Transport-Signaturen werden die Unversehrtheit und Authentizität der Daten sichergestellt.
Derzeit setzen die sechs großen KVen – Baden-Württemberg, Bayern, Niedersachsen, Nordrhein, Sachsen und Westfalen-Lippe – die D2D-Technologie konkret ein.
Damit können potenziell ca. 65 Prozent aller Vertragsärzte und Vertragspsychologen in Deutschland über ihre zuständige KV auf D2D zugreifen. Insgesamt sind zurzeit ca. 7.000 D2D-Anwender auf den Servern registriert. (Quelle)
Es sind verschiedene Methoden der Nachrichtenübermittlung implementiert worden, wichtig für die Abrechnung ist die
[….]Adressierte“ Übermittlung
Wenn Sie einer bestimmten Person oder Institution eine Nachricht zukommen lassen wollen, dann können Sie diese (einfachste) Form der Übermittlung wählen. Dabei werden die Daten so verschlüsselt, dass sie nur der von Ihnen ausgewählte Empfänger wieder lesen kann. Damit wird ein Höchstmaß an Vertraulichkeit bei der Kommunikation erreicht. Außerdem werden die Daten mit einer „elektronischen Unterschrift“ versehen. Dadurch sind sie einerseits verbindlich, andererseits lässt sich prüfen, ob alle Informationen vollständig und unverfälscht übertragen werden konnten.
Die adressierte Übermittlung eignet sich unter anderem zur Übertragung von Arztbriefen, Berichten und z.B. auch Abrechnungen. (Quelle)
Dies ist auch die Methode der Wahl zur Übertragung der Abrechnungsdaten für den niedergelassenen Arzt, der an der Onlineabrechnung teilnimmt.
D2D verwendet intern viele Funktionen, die auch im Internet Verwendung finden. Aus Sicherheitsgründen ist aber D2D so konzipiert, dass der Transport der empfindlichen Daten nicht über das „freie“ Internet abgewickelt wird. Die Verbindung eines Rechners, auf dem Patientendaten eingegeben (bearbeitet oder gespeichert) werden, mit dem „freien“ Internet gilt aus Sicht aller ernst zu nehmenden Sicherheitsexperten und –Gremien als unkalkulierbares Risiko und sollte dringend unterbleiben. D2D bietet eben deshalb zwei Möglichkeiten, die Verbindung zu den jeweiligen Servern herzustellen.
1. Direktverbindung über ISDN-Telefonleitung
Fast alle D2D-Serverknoten sind über eine Direkteinwahl per ISDN-Anschluss zu erreichen. Dabei wird an Hand der mitgelieferten ISDN-Rufnummer des Arztes, eines von der KV vergebenen Anmeldenamens und eines zugehörigen Kennworts geprüft, ob der Anmeldeversuch tatsächlich aus einer angemeldeten Arztpraxis kommt. ISDN-Verbindungen sind zwar nicht besonders schnell, für die meisten D2D-Anwendungen aber völlig ausreichend, preiswert und sehr robust.
2. Verbindung über KV–SafeNet
Mit dem so genannten KV–SafeNet haben die KVen Möglichkeiten geschaffen, über spezielle, zertifizierte Provider die höheren Geschwindigkeiten neuerer Internet-Technologien (DSL) für medizinische Anwendungen nutzbar zu machen. Die betreffenden Anschlüsse werden mit einer speziellen Hardware ausgestattet, so genannten VPN-Routern, die dafür sorgen, dass jedes Byte vor der Übertragung verschlüsselt nur bei anderen berechtigten Teilnehmern wieder lesbar gemacht wird. Diese„Tunnel“ sorgen dafür, dass die angeschlossenen (berechtigten) Teilnehmer ein abgeschottetes, eigenes Teilnetz bilden. (Quelle)
Zusätzliche Infos:
Flyer der KV
einen schönen Überblick zum Thema findet man hier
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